Ein Sammelsurium aller Bücher der letzten Monate, da ich irgendwie nie dazu gekommen bin, die Buch-Bewertung abzutippen. Vorenthalten will ich euch dann aber auch nichts, somit kommen sie jetzt alle auf einmal. Mein Ziel von 36 Büchern hab ich leider dieses Jahr nicht erreicht, weshalb ich mir für nächstes Jahr das Ziel wieder etwas niedriger setzte. 24 Bücher werden es 2021 werden! Ich bin guter Dinge, dass ich diese Hürde mit Bravour meistern werde! Eine Liste aller Bücher, die ich gelesen und bewertet habe, findet ihr hier.
Stephen King – Under the Dome
Buch-Bewertung: 8/10
Was für ein Schinken!!! Mit fast 1300 Seiten eines meiner dicksten Bücher! Aber absolute Leseempfehlung!! Wieder ein King mehr auf meiner Liste, den ich abhaken kann – dieses Mal aber wieder mit Freude! Ich hab ja die Serie nie geschaut, werde das aber jetzt nachholen!! Das Buch ist sehr spannend, fesselt und man will unbedingt wissen, wie es weiter geht. Der Schreibstil hat mir bei diesem Werk ausgesprochen gut gefallen. Man bekommt das Gefühl, die Stadt selbst fungiert als Protagonist und zu gewissen Zeitpunkten erlaubt sie einem Einblick in das Geschehen und die Gedanken einzelner Bürger, die für diese eine Situation von Bedeutung sind. Nach und nach wird einem dann aus verschiedenen Perspektiven die gesamte Zeitspanne erklärt. Ein wirklich gelungenes Buch!!
John P. Strelecky – Auszeit im Café am Rande der Welt. Eine Wiederbegegnung mit dem eigenen Selbst
Buch-Bewertung: 6,5/10
Ein weiteres gutes und gelungenes Buch von Strelecky. Leider bietet es aber nicht viel Neues und ähnelt im Plot-Aufbau und der Erzählung sehr den beiden Vorgängern. Abgesehen davon enthält es wieder viele wichtige Botschaften für ein glückliches und unbeschwertes Leben. John reist wieder umher, trifft eine verlorene Seele und hilft dabei, einem Menschen den richtigen Weg zu zeigen. Eine nette Geschichte mit Mehrwert.
Croline Criado Pérez – Invisible Women: Data Bias in a World Designed for Men
Buch-Bewertung: 8/10
Das Buch der etwas anderen Art. Ein komplett sachliches und auf Fakten basierendes Buch, das gefühlt in jedem zweiten Satz eine Quelle zitiert. Daher auf der einen Seite leider etwas mühsam und anstrengend zum Lesen, auf der anderen Seite hingegen sehr interessante und erschreckende Fakten, die dem Leser offen gelegt und vor Augen geführt werden. Ich beschäftige mich jetzt schon länger aktiv mit dem Thema Feminismus und Gleichberechtigung, jedoch sind mir einige der angesprochenen Punkte nicht einmal im Entferntesten durch den Kopf gegangen. Ein Buch, das jeder lesen sollte, egal ob Mann*Frau, ob Feminist*in oder Mensch, welcher sich in einem Bereich weiterbilden möchte. Sehr zu empfehlen, jedoch keine leichte Lektüre (vielleicht ist es auf Deutsch angenehmer zu lesen, ich habe es mir in englischer Sprache zu Gemüte gezogen).
Sebastian Fitzek – Der Seelenbrecher
Buch-Bewertung: 9/10
Mein zweiter Fitzek Thriller und ich war erneut begeistert. Da ich ja generell ein Thriller und Horror Buch Junkie bin, komme ich bei Fitzek, Beckett, Gruber und Co meistens auf meine Kosten. Dass diese Bücher nicht für jede*n geeignet sind, sollte hier noch mal erwähnt werden, da der Seelenbrecher ein richtig schauriges, aufwühlendes und furchteinflößendes Werk ist. Fitzek hat sich hier selbst an Horror übertroffen. Schneesturm, psychiatrische Einrichtung, Stromausfall und das Wissen, einen Mörder miteingeschlossen zu haben. Was würde das Horror-Herz hier noch höher schlagen lassen? Eine absolute Leseempfehlung für alle Thriller-Liebhaber.
Erich Fromm – Die Kunst des Liebens
Buch-Bewertung: 6/10
Ein sehr interessantes Buch, welches man heutzutage nicht mehr ganz so unvoreingenommen lesen kann wie vermutlich zur damaligen Zeit des Verfassens des Werkes. Erich Fromm schrieb dieses Buch 1956, was schon darauf schließen lässt, dass die Liebe als jene nur in normativen heterosexuellen Beziehungen gesehen wurde.
Betrachtet man das Buch aus einiger Entfernung und Distanz, so kann man einige interessante Anreize und Anregungen mitnehmen. Die Liebe als solche existiert laut Fromm nur in unserem Gehirn. Liebe an sich als Gefühl gibt es nicht. Sie ist eine Gewohnheit, eine Art zu leben, an die man sich gewöhnt. Die Liebe an sich ist nicht das Problem, das Problem ist das geliebt werden. Denn viele Menschen sind unfähig, sich lieben zu lassen. Diese Unfähigkeit wirkt sich auch auf das aktive Lieben ihrerseits aus. Zu lieben bedeutet aktiv einer Tätigkeit nachgehen. Demnach ist Liebe kein passives Gefühl. Die Romantik bleibt hier komplett auf der Strecke. Ich persönlich finde Liebe ist sehr viel mehr als das, was Fromm als Liebe bezeichnet. Aber auch seine Auffassung und Beschreibung einer Beziehung und der Art des Zusammenlebens zweier Personen finde ich spannend. Ein Ansatz, welchen ich so noch nie gesehen habe.
In seinem Werk analysiert Fromm nicht nur die romantische Liebe, sondern auch die Liebe zu Gott, die elterliche Liebe, die Selbstliebe, die Nächstenliebe und die erotische Liebe.
Veronica Roth – Die Bestimmung
Buch-Bewertung: 8/10
Das Buch zum Film. Ich war überrascht, wie gut mir dieser Fantasy-Roman gefallen hat. Den Film kannte ich schon länger und hab die Buch-Reihe zufällig auf einem Flohmarkt entdeckt. In Bezug auf die Handlung an sich will ich nicht zu viel verraten, da die Geschichte von Beginn an spannend und sehr detailliert erzählt wird. Das Buch ist durch und durch fesselnd geschrieben und eine Spannung zieht sich durch den Plot, die auch bis zum Schluss aufrecht erhalten wird. Der Schreibstil hat mir persönlich sehr zugesagt und ich fand es äußerst angenehm zu lesen. Eine absolute Empfehlung für den Strand, die Ferien, den Urlaub etc.
Karina Reiss, Sucharit Bhakdi – Corona Fehlalarm?: Daten, Fakten, Hintergründe
Buch-Bewertung: 4/10
Ein Must Read im vergangenen Jahr. Dachte ich. Ich kann im Nachhinein nicht behaupten, dass ich es weiterempfehlen kann. Manche Passagen waren sehr interessant und brachten mich zum Nachdenken. Sie ließen mich einige Entscheidungen der Regierung hinterfragen und brachten mein Gehirn dazu, Situationen selbst zu analysieren und nicht alles für bare Münze zu nehmen, was die Medien und die Presse veröffentlichten. Es liest sich einfach und ist so geschrieben, dass wirklich jeder versteht, worum es geht. Grundsätzlich kein schlechtes Buch.
ABER allgemein betrachtet finde ich dieses Buch sehr bedenklich, da es Corona an sich zu sehr verharmlost. Ich gehöre mit Sicherheit nicht zu den Menschen, die sich verbarrikadieren und nicht mehr unter Leute gehen. ABER mit einer gewissen Vorsicht und Umsichtigkeit durch die Pandemie und die derzeitige Situation zu gehen, finde ich durchaus angebracht! Und hier in jedem Kapitel zu behaupten, die Regierung würde zu 100 % überreagieren, Corona sei nur eine weitere „Langeweile-Krankheit“ wie Vogelgrippe, Schweinegrippe und Co, kann und will ich nicht unterstützen. Deshalb bekommt dieses Buch von mir eine „NICHT LESEN“-Empfehlung.
Scott Carney – Extrem gesund: Wie uns eiskaltes Wasser und extreme Höhe gesünder und fitter denn je machen.
Buch-Bewertung: 9/10
Ich weiß nicht, wie vielen von euch Wim Hoff ein Begriff sein wird, aber dieser spielt in diesem Buch eine äußerst wichtige Rolle. Der Ice-Man, wie er so oft genannt wird, schwört darauf, alleine mit Kraft seiner Atmung und seinen Gedanken seinen Körper sowie sein Immunsystem kontrollieren zu können. Ich war zuerst etwas skeptisch, habe mich dann aber auf die ganze Geschichte eingelassen, da mein Freund ein Verfechter der Wim Hoff-Methode ist und sie mir schon den einen oder anderen Kater erspart hat.
Ein hervorragendes Werk, in welchem die Grenzen des Körpers scheinbar nicht zu existieren scheinen. Sowohl Wim als auch Scott brachten mich mit ihren Erfahrungen und den gemachten Studien an meine Grenzen. Ich konnte nicht glauben, was ich in diesem Buch zu lesen bekam. Menschen, die scheinbar kein Kälteempfinden besitzen. Menschen, die Unmögliches möglich machen. Die mit nacktem Oberkörper Gletscher besteigen. Menschen, die Eisseen durchtauchen. Ein Wunderwerk über den menschlichen Körper und seine einzigartigen Fähigkeiten! Ein Buch, das dir das Potenzial deines Körpers vor Augen führt.
Johannes Gutmann, Robert Rogner, Josef Zotter – Eine neue Wirtschaft, Zurück zum Sinn
Buch-Bewertung: 10/10
Ein wirklich ausgezeichnetes Buch. Es liest sich äußerst angenehm und ist sehr simple erklärt. Die drei Herren schaffen es, ein für mich sehr trockenes Thema richtig interessant und spannend aufzuarbeiten. Sie sprechen über ihre Philosophien, den Werteverlust der heutigen Konsumgesellschaft und dem Besinnen und Zurückfinden in das ursprünglich gedachte Wirtschaftsgut. Da ich selbst eine große Anhängerin von Sonnentor, Zotter & Co bin, war es ein Must Read unter den Büchern. Mit Robert Rogner konnte ich als Person zuerst wenig anfangen, da mir der Name nicht geläufig war. Ich hab diesen Herrn allerdings im Laufe des Lesens immer sympathischer gefunden. Er ist der Gründer des Bad Blumaus in der Südost-Steiermark und vertritt Werte, die man absolut abkupfern sollte.
Ein wirklich gutes Buch, dass mich hoffen lässt, dass unser Wertesystem in puncto Konsum noch nicht komplett verloren ist. Es braucht mehr dieser fabelhaften Menschen, die guten Ideen und schönen Werte teilen. Danke an euch für dieses gelungene Werk, eure ausgezeichnete Arbeit und die tollen Unternehmen.
Margarete Stokowski – Untenrum frei
Buch-Bewertung: 10/10
Wow. Ein absolut geniales, politisch und feministisch auf den Punkt gebrachtes Werk. Stokowski schildert von Beginn an ihre eigenen Erfahrungen, ihre Erlebnisse und berichtet, wie sie vom kleinen Mädchen bis zur erwachsenen Frau ihr Leben wahrgenommen hat. Wie man sie als Frau behandelt und als Mädchen klein gehalten hat. Sie spricht davon, patriarchale Strukturen aufzubrechen, gesellschaftliche Konstellationen zu verändern und jungen Mädchen alle Optionen offenzulassen, ihr Leben nach ihren Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Auferlegte Rollenbilder hinter sich zu lassen und einfach Mensch zu sein. Ein absolutes MUST READ !!
George Orwell – 1984
Buch-Bewertung: 8,5/10
Die Partei ist allgegenwärtig. Die Partei gibt den Ton an. Die Partei befiehlt. Was die Partei nicht will, ist auch nicht vorhanden. Orwell beschreibt in seinem Werk 1984 eine Realität wie ich sie mir nie vorzustellen gewagt hätte. Eine Realität wie sie in unserer westlichen Gesellschaft undenkbar ist. War. Sein wird?
Dieses Corona-Jahr war vermutlich der perfekte Zeitpunkt, mich diesem Buch zu widmen. Die gesellschaftlichen Strukturen und die Gefahren und Maßnahmen eines Überwachungsstaates stellen mir die Nackenhaare auf. Undenkbar, jemals so leben zu können. Und doch kann ich parallelen in unserer derzeitigen Lage erkennen. Parallelen, die mir Angst machen und mich darüber nachdenken lassen, ob wir noch in einer demokratischen Republik leben. Lange habe ich diesen Roman vor mir hergeschoben, da mir der Schreibstil Orwells nicht zusagt. Er war vielleicht kein begnadeter Schriftsteller, aber seine Texte sind revolutionär. Die Fantasie und die Tragik, die Orwell in seine Werke steckt, sind faszinierend. Ein absolut mitreisendes und inhaltlich hervorragendes Buch.