Meine vegane Reise – Bewusst, nachhaltig & fair

FlatLay einer Trinkflasche, eines Stoffbeutels und mehreren verpackungsfreien Kosmetikartikeln. Meine persönliche vegane Reise.

Heute werde ich euch einen kleinen Einblick in meine derzeitigen Gedanken und meine vegane Reise gewähren und über Dinge schreiben, die mich seit mehreren Monaten richtig beschäftigen. Ich werde Probleme mit euch teilen, mit denen ich mich zurzeit auseinandersetze. Auch auf den Social Media Kanälen wird man die letzten Monate immer mehr mit diesen Themen konfrontiert und immer mehr Influencer springen auf den Zug auf – den Öko Zug. Auch ich bin ihm zum Opfer gefallen und will meine Lebensweise und meine Ernährung um 180 Grad wenden. Ich will vegan werden.

Vegetarische & vegane Ernährung

Seit einigen Wochen gehen mir die Wörter Umweltschutz, vegan und bewusst Leben nicht mehr aus dem Kopf. Vor einem halben Jahr habe ich komplett aufgehört, Fleisch und Fisch zu essen, was bei meinen Verzehrmassen vermutlich eher unbedeutend ist, da ich sowieso sehr wenig Fleisch gegessen habe, weil es mir nicht wirklich geschmeckt hat. ABER ein*e Vegetarier*in/Veganer*in mehr ist besser als keine*r.

Ich versuche seit diesem halben Jahr möglichst keine tierischen Produkte mehr zu konsumieren. Das fällt mir deutlich schwerer und darum kann ich mich leider auch noch immer nicht als Veganerin bezeichnen. Mein persönliches Ziel war eigentlich Oktober. Tja, großer Fail meinerseits. Milch, Joghurt, Aufstriche und Eier sind für mich absolut kein Problem, da ich normale Kuhmilch sowieso nicht vertrage, trinke ich seit Jahren Hafer- oder Mandelmilch, die schmeckt mir auch viel besser. Die Eier, ja was soll ich sage, die fehlen mir nicht – es gibt echt genügend andere Frühstücksoptionen. 😉 Beim Backen kann man super auf Bananen, Aquafaba & Co zurückgreifen – bis jetzt ist noch alles gelungen.

Vegane Ernährung – mein Problem

Auf Käse zu verzichten, fällt mir sehr schwer. Ersatz für Mozzarella? Parmesan? Hartkäse? … ja ich weiß, es gibt vegane Alternativen, aber die schmecken mir nicht. Und einfach keinen Käse mehr verwenden? Ja, das wäre die beste Option, aber ich liebe meinen Salat im Sommer, da gehören Mozzarella, Burata, Feta & Co einfach dazu. Oder Pizza, ich will keine Pizza ohne Käse bestellen. 🙁 Aber was soll´s, ich hab mir selber ein neues Ziel gesetzt, 2019 wird mein veganes Jahr. Das ist doch mal ein Neujahrsvorsatz! 😉 Die Gründe dafür lassen sich sehr schnell finden und für mich gibt es keine weiteren Ausreden mehr.

Ein weiteres meiner kleinen Probleme ist das vegane Essen, sobald ich bei meinen Eltern zu Hause bin. Ich kann schlecht von ihnen verlangen, vegan zu kochen, nur weil ich jetzt meinen Lebensstil ändere. Vor allem, da es ihnen schon schwerfällt meinen vegetarischen Lebensstil zu akzeptieren – akzeptieren ist wohl das falsche Wort, ich denke eine Mischung aus verstehen und nachvollziehen trifft es besser. Satt habe ich leider auch Aussagen wie, „aber unser Fleisch stammt doch vom Bauer nebenan“, „es ist doch Bio-Fleisch, da wissen wir, dass es den Tieren gut ergangen ist“ oder „das hat bis zu seinem Tot glücklich gelebt“. *langer Seufzer* 

Ich bekomme leider immer das Gefühl, das mein Umfeld seinen Fleisch-Konsum vor mir rechtfertigen will. Das verlange ich erstens überhaupt nicht, es soll bitte jeder seine eigenen Entscheidungen treffen. Zweitens empfinde ich es als „Schönreden“ der eigenen Lust und des eigenen Egoismus, wenn Menschen mit solchen Aussagen den Tot anderer Lebewesen rechtfertigen. Das bringt mich zu drittens – ich will nicht über meine Ernährungsweise diskutieren müssen, um mir jedes Mal wieder die gleichen plakativen Aussagen anzuhören.,

Was erwidert ihr auf solche Aussagen?

Seid mal ganz ehrlich, was erwidert ihr hier?! Ich bin in solchen Situationen echt sprachlos, weil ich mich frage, ob es überhaupt Sinn macht, hierauf zu antworten. Es ist doch sinnlos, wenn mir jemand schon mit solchen Argumenten kommt, oder? Vor allem bin ich es leid, mich immer erklären zu müssen. Ich esse kein Fleisch und Punkt. Als Omni wird man ja schließlich auch nicht ständig gefragt „wieso isst du Fleisch?“. Ich meine natürlich haben sie auf eine verkehrt und verdrehte Weise recht. Natürlich ist es besser Bio-Fleisch zu kaufen, als ohne Bewusstsein für des ganze Thema, das billigste Fleisch zu konsumieren.

ABER sterben müssen die Tiere trotzdem, sie leben trotzdem nur um von uns gegessen zu werden, egal ob bio oder Massentierhaltung. Sie verbrauchen trotzdem dieselbe bzw. eine noch größere Menge Wasser, Futter etc. Sie produzieren trotzdem eine Menge Mist und brauchen trotzdem Fläche zum Leben. Der Anbau ihres Futters nimmt trotzdem viel Platz in Anspruch und ist im Grunde nicht weniger schädlich für die Umwelt als der von nicht bio gehaltenen Lebewesen.

Habt ihr in diesem Bereich Erfahrungen und könnt mir hier ein paar Tipps geben? Wie reagiert ihr auf solche Aussagen? Oder wie funktioniert das bei euch zu Hause? Kochen eure Eltern vegan für euch oder kocht ihr dann selber? Ich will meiner Familie keine Umstände machen, gleichzeitig aber auch meine vegane Lebenseinstellung behalten.

Bewusster Lebensmittel kaufen

OK, soweit meine Probleme mit der veganen Ernährung. Wenn schon nicht rein vegan, dann lautet meine Divise „BIO und saisonal“. Das lässt sich eigentlich ziemlich gut in die Tat umsetzen, da ich immer schon viel wert auf Bio gelegt habe. Mein größtes Laster, die Pink Lady Äpfel aus Chile. Äpfel aus Südamerika zu kaufen, wenn ich in der Steiermark lebe und superleckere steirische Äpfel haben kann, ist ein kleines Verbrechen und ich werde es in Zukunft nicht mehr machen. Das soll nicht heißen, dass ich nichts mehr kaufe, was nicht aus Österreich kommt.

Ich esse liebend gerne Avocados (ich weiß, die Ökobilanz ist hier nicht gerade berauschend, das ist mir bewusst), Bananen, Kiwis und ab und zu mal eine Mango und ich will auf diese Produkte auch nicht völlig verzichten. ABER, diese Produkte sind nun mal nicht heimisch, wohingegen Tomaten, Beeren und auch Äpfel sehr wohl regional und saisonal erhältlich sind. Das meinte ich mit bewusst Lebensmittel kaufen und bei den gekauften Lebensmitteln kann man auch zusätzlich noch auf möglichst wenig Verpackung achten und Biomärkte und verpackungsfreie Läden nutzen.

Verpackungsfreie & vegane Produkte

Ich weiß, dass das für Leute, die am Land wohnen, nicht so einfach umzusetzen ist, da haben wir Stadtmenschen es definitiv leichter. Man kann aber auch in normalen Supermärkten darauf achten. Viele Geschäfte bieten in der Obst- und Gemüseabteilung mittlerweile Papiertüten an, bzw. muss man seine Zitronen, Süßkartoffeln, Tomaten & Co eigentlich gar nicht weiter verpacken, Sticker direkt drauf und ab in den Einkaufswagen – fertig. Man muss wirklich nur genau hinsehen, im Sortiment befinden sich meist verpackte und unverpackte Produkte. Viele Getränkeanbieter offerieren mittlerweile auch Glasflaschen anstatt der üblichen PET-Flasche und in vereinzelten Drogeriemärkten kann man sich Wasch- und Spülmittel in wiederverwendbare Behälter abfüllen – was ich übrigens megacool finde. Bei den Glasverpackungen sollte man allerdings darauf achten, ob es sich um Einwegglas handelt, da dieses in der Produktion oft nicht besser als PET/Tetrapack/Papier ist.

Ich gebe zu, dass es nicht immer lustig ist, auf all das zu achten und es mich selber an meine Grenzen bringt. Umweltbewusst leben kann am Anfang echt anstrengend und vor allem unbequem sein. Aber es fühlt sich echt toll an, wenn du dann nach Hause kommst und deinen Einkauf ausräumst und siehst, wo du überall an Verpackung gespart hast und dass du die ganze Mühe gerade für eine grünere Umwelt auf dich genommen hast.

Konsumverhalten verändern!

Ein weiterer Punkt, bei dem sich jeder von uns an der Nase nehmen sollten, ist unser Konsumverhalten. Wir kaufen und kaufen, obwohl wir eigentlich überhaupt nichts brauchen. Ich versuche schon seit Längerem mir kein Gewand von H&M, Mango, Only, Zara & Co zu kaufen, also mein Kaufverhalten praktisch auf null zu reduzieren. Falls mich dann noch mal das Shoppingfieber packt, schlendere ich zwischen Second Hand und dem Kleiderschrank meiner Mama hin und her.

Es war ehrlich gesagt sehr schwer, da ich gerne durch die Stadt gebummelt bin und hier und da mal ein Shirt oder einen Pulli gekauft habe. Ich war eine richtige Gesellschafts-Shopperin. In Zukunft möchte ich vermehrt darauf achten WAS ich kaufe, WO ich es kaufe und UNTER WELCHEN BEDINGUNGEN das Gekaufte produziert wurde. Da ich seit ein paar Wochen das Internet nach veganen, fairen und nachhaltigen Fashion Labels durchforste, kann ich nun sagen, ich werde mir nicht mehr oft etwas leisten. Dafür dann aber bewusst! Dadurch wird das Konsumieren für mich etwas Besonderes sein. Durch den hohen Preis denkt man auch intensiver darüber nach, ob man die 10. Hose wirklich benötigt.

Vegane Kosmetikprodukte & Hygieneartikel

Eine weitere wichtige Spate, bei der man besonders leicht auf Nachhaltigkeit achten kann. Ich habe letzte Woche recycelbare Aufsätze für meine elektrische Zahnbürste aus Holzfasern gekauft und werde zukünftig auch auf Zahnputztabletten setzen, anstatt auf die herkömmliche Zahnpaste. Total einfach kann man auch bei Deo, Make-up-Entferner, Bodylotion, Duschgel und Shampoo auf Verpackungen verzichten. Diese Produkte werden in fester Form schon in so vielen Varianten für jeden Haar- und Hauttyp angeboten und sind in den meisten Fällen auch viel verträglicher als die herkömmlichen Produkte vom Drogeriemarkt. Bei Lush kann man z. B. auch seine Behälter neu befüllen lassen, was ich ziemlich cool finde und die meisten Produkte sind zudem vegan.

Einer der wichtigsten Aspekte ist wohl, dass man bewusst einige Marken meidet, da sie zu Konzernen gehören, die absolut rücksichtslos agieren und denen die Menschen- und Tierrechte sowie die Umwelt egal sind.

Ich bin selber noch meilenweit davon entfernt, alles richtig zu machen und erfahre bei jedem Gespräche und jeder Diskussion wieder neue Sachen, die mir noch nicht bekannt oder bewusst waren und werde vermutlich nie perfekt handeln, aber ich nähere mich jeden Tag ein kleines Stückchen weiter meinem persönlichen Ziel. Mein nächster Schritt ist die komplette Umstellung zur veganen Ernährung, auch wenn ich noch nicht genau weiß, wie ich diesen Punkt für mich zu 100 % umsetzen kann.

Ich würde mich riesig über eure Tipps und über eure persönlichen Erfahrungen zu den Themen vegane Ernährung und nachhaltiger Leben freuen. Ich wünsche euch einen tollen Start in die neue Woche!

xx

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