Selbstliebe und -akzeptanz
Ich habe gestern auf Instagram den live Chat von der lieben Louisa verfolgt und bin dadurch mal wieder selbst ins Grübeln gekommen.
Sie spricht davon, wie wichtig Selbstliebe ist und wir uns so akzeptieren müssen wie wir sind und wie wir uns selbst am wohlsten fühlen. Ob dies nun sportlich, schlank, kurvig, mollig etc. ist, sei laut ihr völlig irrelevant. Sagt sich leichter als getan. Sie meinte selber, das diese Aussage leicht gesagt ist, wenn mensch laut anderen perfekt aussieht. Und genau da wurde in meinem Gehirn ein kleiner Funke entfacht, der sich langsam, aber doch zu einem großen Gedankenfeuer ausbreitet.
Wieso lassen wir uns von anderen Bewerten?
Wer nimmt sich das Recht zu behaupten, ich wäre perfekt und kann daher leicht reden? Warum lassen wir uns von anderen sagen, was perfekt ist? Und wie kommen diese anderen darauf, dass ich mich perfekt fühle, nur weil mein Äußeres vielleicht dem Anschein nach nicht viel Grund zum Meckern hergibt?
Ich fühle mich keineswegs perfekt.
Ich finde zick Dinge an mir, die ich gerne ändern würde und die in meinen Augen nicht perfekt sind. Dafür empfinde ich bei anderen Proportionen, Körperstellen, Grübchen etc. als perfekt. Perfekt für diesen einen Menschen. Aber nicht automatisch perfekt für den*die Nächste*n. Jede*r von uns ist auf seine*ihre Art und Weise einzigartig und schön und perfekt so wie er*sie ist. Doch was für jede*n einzelne*n Perfektion bedeutet, sollte dessen eigene Ansicht sein dürfen und daher nicht immer von anderen bewertet werden. Wichtig ist doch nur, dass wir lernen, mit unserer eigenen Unvollkommenheit glücklich zu werden. Glücklich darüber zu sein, dass wir gesund und munter sind. Dass es uns gut geht und wir genug zu essen haben, um überhaupt ein paar Gramm zu viel auf die Waage bringen zu können. Wobei ich mir an diesem Punkt wieder die Frage stellen muss, wer außer mir selbst entscheidet, ob es zu viel ist?
Der Weg zur bedingungslosen Selbstliebe ist lang, aber jeden Schritt wert!
Ich bin selber noch nicht perfekt im punkto „mich selbst zu 100% so akzeptieren wie ich bin“ – aber ich denke, ich komme dem Ganzen immer wieder ein Stück näher. Menschen die eine Einstellung vertreten wie die liebe Lou, machen mir das Ganze um einiges leichter. Ich habe nach wie vor Tage, an denen ich einfach alles, was mich früher gestört hat, wieder hässlich finde – konkret am meisten belastend für mich war immer mein kleiner Busen. Aber an anderen Tagen verlasse ich mit selbstbewusster Haltung und ohne Push-up BH das Haus und fühle mich pudelwohl in meiner Haut. Niemals hätte ich das vor einem Jahr gewagt. Geschweige denn, dass ich ohne meine kostbare Wimperntusche mein Zimmer verlassen hätte. Heute spaziere ich sogar ungeschminkt zum Einkaufen und trage zudem keinen BH.
Solidarisch füreinander einstehen und die Selbstliebe feiern!
Vor allem wir Frauen müssen endlich anfangen, uns gegenseitig Mut zuzusprechen und uns untereinander zu supporten, anstatt uns immer zu kritisieren und zu bewerten. Lassen wir doch jede*n so sein, wie sie*er sich am wohlsten fühlt. Es muss ja nicht automatisch heißen, dass wir es gleichtun müssen. Aber wir wollen ja auch so sein dürfen und so akzeptiert werden, wie wir sind und sein möchten. Und als aller Erstes fangen wir am besten damit an, uns selbst nicht mehr runterzumachen, sondern uns, so wie wir eben sind, zu lieben. Wenn mensch sich selbst eine Chance gibt, erkennt mensch erst, dass mensch eigentlich gar nicht so übel ist wie zuerst gedacht.
Ja, es tut verdammt gut, sich selbst zu lieben und zu akzeptieren. Finde auch du deine Selbstliebe und lass dich nicht von anderen unterkriegen! Ich freue mich auf den Tag, an dem es mir einfach völlig egal sein wird, wenn mich andere Leute auf gewisse Dinge ansprechen und mir Sachen an den Kopf werfen wie, „Boah, ich könnt nicht mit solchen Haarstoppeln an den Beinen in kurzer Hose rumlaufen“ – In your Face B**** – Ich kann es und ich werde es weiterhin tun !!!